Infizierte Gurken: Brüssel macht auf die tödlichen Bakterien aufmerksam
Die Europäische Kommission hat gerade eine Ausschreibung veröffentlicht, um darauf hinzuweisen, dass aus Spanien eingeführte Gurken einer der Überträger des Bakteriums Escherichia.coli enterohemorrhagic (Eceh) sind. Noch nie in Deutschland waren so viele Erwachsene von diesem Keim betroffen, der eine seltene Form angenommen hat. Drei Menschen starben. In den letzten Tagen haben über 600 Menschen darunter gelitten.
Die hoch ansteckende Krankheit wird laut Robert-Koch-Institut, einer für die Gesundheitskontrolle und die Krankheitsbekämpfung zuständigen deutschen Bundesanstalt, sowohl durch rohes Gemüse als auch durch menschlichen Kontakt übertragen.
Gurken mit dieser Krankheit, die zu Durchfall und Blut im Stuhl, Kopfschmerzen und starken Bauchschmerzen führt, stammen aus Malaga und Almeria, Andalusien. Die spanischen Behörden versuchen, den kontaminierten Betrieb ausfindig zu machen, um die Ursache herauszufinden. Diese Information wird entscheidend sein, da es möglich sein wird, die Länder zu lokalisieren, die dieses Gemüse gekauft haben. Eine Partie aus den Niederlanden, die in Deutschland vermarktet wird, wird ebenfalls geprüft.
Bio-Gemüse infiziert. Angesichts der Ausbreitung der Bakterien wurden vom Land Hamburg vier Tests an Gurken durchgeführt, erläutert der Standort des Hamburger Abendblatts. Wenn der Ursprung einer dieser Kürbisse, die die Bakterien tragen, nicht identifiziert wurde, stammen die anderen drei eindeutig von zwei spanischen Herstellern. Der Sprecher des Hamburger Gesundheitsministeriums zitierte zwei Marken: "Bio Franet Pepino" a Bio-Gurkenproduzentin der Provinz Malaga und in "Hortofrutícola" in Almeria (Andalusien). Es müssen jedoch zusätzliche Analysen durchgeführt werden. Andere Lebensmittel (z. B. Tomaten) können ebenfalls kontaminiert sein. Die Behörden fordern, dieses Gemüse nicht mehr zu essen.
Hamburg ist besonders betroffen ... An diesem Donnerstag waren 300 Einwohner dieser großen Hafenstadt infiziert oder leiden an Störungen, die mit einer bestimmten Form von Eceh in Verbindung gebracht werden können. Sechsundsechzig Menschen wurden bereits in ein Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie schwere Erkrankungen, das sogenannte hämolytische Urämiesyndrom (HUS), hatten. In ganz Deutschland wurden 214 Fälle von HUS amtlich identifiziert, während nach dem neuesten Bericht des Robert-Koch-Instituts im Durchschnitt 50 bis 60 Fälle pro Jahr aufgelistet sind.
... und die Ärzte sind nicht optimistisch. "Wir gehen davon aus, dass wir Patienten verlieren", sagt Dr. Rolf, Nephrologe im Krankenhaus Hamburg-Eppendorf, in dem 50 Patienten stationär behandelt werden und von denen sich einige in der Dialyse befinden. Darüber hinaus beträgt die Inkubationszeit zehn Tage, was laut diepresse.com auf neue Fälle schließen lässt.
Die Besonderheiten der Hamburger Bakterien. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist in Fleisch, Milch und Käse bisher kein Krankheitserreger nachgewiesen worden, wie dies bei Escherichia.coli häufig der Fall ist. Eine weitere Besonderheit: Zwei Drittel der Patienten sind Frauen. Die Kontamination von Gemüse mit menschlichen oder tierischen Fäkalien (z. B. Gülle) ist einer der Wege, die das Institut untersucht.
Zwei geschlossene Kantinen in Frankfurt. Im westdeutschen Frankfurt soll das Gesundheitsamt vorsorglich zwei Kantinen eines Beratungsunternehmens geschlossen haben, in die kontaminierte Lebensmittel hätten geliefert werden können. Die deutsche Tochtergesellschaft des französischen Konzerns Sodexo, Weltmarktführer für Gemeinschaftsverpflegung, sagte am Montag, "Mitarbeiter und Kunden" seien von den Bakterien betroffen.
Die Union will die Ausbreitung der Bakterien begrenzen. Zusätzlich zu der am Donnerstagabend ausgelösten Warnung fordert die EU die kürzlich in Deutschland lebenden Menschen auf, "auf Symptome wie Durchfall in Verbindung mit Blutungen zu achten und ihren Arzt zu konsultieren". Die Kommission betont, dass es "wichtig ist, mögliche Fälle im Zusammenhang mit dieser Krankheit zu identifizieren (...), um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern". In Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden wurden einige Verdachtsfälle bei Personen festgestellt, die kürzlich nach Deutschland gereist sind und untersucht werden.
http://www.leparisien.fr/societe/concom ... 468220.php