Hat Paul Thomas Anderson am ersten Tag die offizielle Konkurrenz der Berlinale 2008 verblüfft? Wer kann mit diesem Monster der Wut und des Überflusses aus den trockenen Ebenen des amerikanischen Südens konkurrieren?
In den USA hat er bereits die Wette der amerikanischen Kritiker gewonnen, und der Komiker Daniel Day-Lewis ist für seine Rolle als Pionier der Ölindustrie im Rennen um den Oscar als bester Hauptdarsteller.
„Es wird Blut geben“ hat die Düsterkeit eines Mafiafilms im Scorsese-Stil und die Räume eines Westerns im Stil von Sergio Leone. Dazu ein atemberaubendes Foto (signiert von Robert Elswit), das Licht in die dunkelsten Welten bringt. Der Western ist düster, aber der Regisseur vergisst die Fantasie nicht und beherrscht die Kunst der Wendungen perfekt.
Die Leichtigkeit, mit der er Regie führt, macht jede Einstellung zu einer eigenen Geschichte. Die Musik von Jonny Greenwood (Gitarrist von Radiohead) trägt diesen langen, harten und kraftvollen Song noch ein wenig weiter.
Spitzhacken, Schweiß, Abrechnungen
Wir stehen am Anfang des Jahrhunderts. Wo Amerika mit Spitzhacken, Schweiß und dem Begleichen von Rechnungen mit Gewehren und Goldgräbern geschaffen wurde. Und dann war da noch das schwarze Gold im Süden, wo nicht einmal der Weizen wachsen konnte. Ohne fremde Hilfe gräbt Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) in einem Steinhaufen und findet Gold und Silber. Er grub weiter, holte Öl mit Eimern und Flaschenzügen unter der prallen Sonne herauf und sah, wie Männer in der dicken Flüssigkeit starben. In zehn Jahren ist er zu einem der Pioniere der Pioniere geworden, die die Geschichte der Ölindustrie im Süden der Vereinigten Staaten schreiben werden.
Eine meisterhafte Eröffnung
So viel zu den Einleitungen und einer meisterhaften Eröffnungsszene von fast zwanzig Minuten ohne Wortwechsel, einfach getragen von einem Soundtrack, der so eindringlich wie Sonnenlicht ist.
„There will be Blood“ ist ein dreistündiger Flussfilm, inspiriert vom Roman „Oil“ von Upton Sinclair, in dem die Spannung nie nachlässt. In der Mitte Daniel Day-Lewis. Ein hinterhältiger Charakter, der seinen Ehrgeiz nicht verbirgt und seine Philanthropie nutzt, um seinen Interessen besser zu dienen. Als Pionier der Ölförderung hat er Freude daran, den Ärmsten Land zu entreißen, um ein Imperium aufzubauen, das ihnen Bildung, Straßen, Arbeit und eine Bereicherung der Gemeinschaft verspricht.
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