Süßigkeiten zur Erzeugung von Wasserstoff

In einer 15-monatigen Machbarkeitsstudie, die vom Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) mit 24 Pfund (rund 000 Euro) finanziert wurde, zeigten Forscher der School of Biosciences der University of Birmingham, dass ein bestimmtes Bakterium Wasserstoff produziert, wenn es ernährt sich von stark zuckerhaltigen Abfällen. Die Tests wurden mit Abfällen des internationalen Süßwaren- und Getränkeunternehmens Cadbury Schweppes mit Sitz in Birmingham durchgeführt. Ein weiterer Partner, C-Tech Innovation, untersucht die wirtschaftlichen Aspekte des Verfahrens und hat gezeigt, dass diese Technologie in größerem Maßstab interessant sein könnte.
Bei den Tests, die in einem 5-Liter-Demonstrationsreaktor durchgeführt wurden, wurden diese Bakterien einer Mischung aus verdünntem Nougat und Abfällen aus der Karamellherstellung zugesetzt.

Anschließend verbrauchten die Bakterien den Zucker und produzierten dabei Wasserstoff und organische Säuren. Eine andere Bakterienart wird in einen zweiten Reaktor eingebracht, um die organischen Säuren in Wasserstoff umzuwandeln. Der Wasserstoff speist dann eine Brennstoffzelle zur Stromerzeugung (chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff in der Luft). Das im ersten Reaktor gebildete Kohlendioxid wird aufgefangen und sequestriert, damit es nicht in die Atmosphäre gelangt.
Die dabei anfallenden Biomasseabfälle werden abtransportiert, mit Palladium vermischt und dann als Katalysatoren in einem anderen Forschungsprojekt eingesetzt. Dieses zweite Projekt wird vom Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) finanziert und zielt darauf ab, verschiedene Mechanismen zur Entfernung von Schadstoffen wie Chrom und polychlorierten Biphenylen (PCBs) zu identifizieren. Auch die in diesem Parallelprojekt eingesetzten katalytischen Reaktoren benötigen Wasserstoff, der also aus Süßwarenabfällen stammt.
Dieses Verfahren ist daher sauber, spart Energie und ermöglicht es der Süßwarenindustrie, ihre Abfälle zu verwerten, anstatt sie wie bisher auf Mülldeponien zu entsorgen. Dieses Verfahren könnte theoretisch von den meisten Lebensmittelunternehmen genutzt werden.

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Dennoch waren die mit Kartoffelextrakten durchgeführten Tests nicht schlüssig.
Professorin Lynne Macaskie von der Universität Birmingham glaubt, dass das System für industrielle Stromerzeugungs- und Abfallbehandlungsprozesse entwickelt werden könnte. Das Forschungsteam ist derzeit mit Folgearbeiten beschäftigt, um mehr Einblick in das Gesamtpotenzial dieser Technik bei vielfältigeren „süßen“ Abfällen zu gewinnen.

Quelle: adit

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